Schnarchen und Schlafapnoe (Atemaussetzer)
Wie entsteht Schnarchen und ist es harmlos?
Schnarchen stellt häufig keine Gesundheitsgefahr dar (gutartiges Schnarchen), bereitet aber für Bettnachbarn oft erhebliche Schlafprobleme. Das Schnarchen entsteht durch Vibrationen von Weichteilstrukturen der oberen Atemwege.
Davon abzugrenzen sind obstruktive schlafbezogene Atemstörungen, bei denen es durch Kollaps der Atemwege zu einer Blockade mit verminderter Sauerstoffzufuhr kommt. Hier berichtet der Bettnachbar ggf. über wiederholt längere Atempausen. Betroffene berichten gehäuft über Tagesschläfrigkeit, Leistungsabfall, morgendliche Kopfschmerzen und depressive Symptome. Bedeutsam ist das Risiko der Entstehung oder Verstärkung von internistischen Begleiterkrankungen, die die Lebenserwartung deutlich reduzieren können.
Bis zu 90 % der Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) leiden an Übergewicht.
Faktoren, die das Schnarchen beeinflussen:
Ursachen für das Schnarchen liegen oftmals im Bereich der oberen Atemwege (verkrümmte Nasenscheidewand, vergrößerte Nasenschwellkörper, schlaffe Gaumensegel, vergrößerte Gaumenmandeln, verlängertes Zäpfchen, vergrößerter Zungengrund), Alkohol- und Nikotinkonsum, Einnahme bestimmter Medikamente, Übergewicht.
Unterscheidung des harmlosen Schnarchens vom gefährlichen obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom:
Wichtig sind Informationen des Bettnachbarn (Atemaussetzer) und die Eigenbeobachtung (Tagesmüdigkeit etc.).
Diese Informationen werden in einem persönlichen Gespräch mit dem Arzt bewertet und durch eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege unterstützt.
Sollte eine Diagnostik des Schnarchens oder einer schlafbezogenen Atemstörung erforderlich sein, wird eine ambulante Screening-Untersuchung des Schlafes (Polygraphie) von uns angeboten.
Hierzu erhalten Sie in der Praxis eine Polygraphie-Gerät, nehmen dieses über Nacht mit nach Hause und bringen es am nächsten Tag zur Auswertung wieder in die Praxis.
Was passiert bei auffälligem Schlafscreening mittels Polygraphie?
Sollte eine über das harmlose Schnarchen hinausgehende schlafbezogene Atemstörung vorliegen, so weisen wir Sie entsprechenden Spezialisten mit Schlaflabor-Anschluss zu, wo dann weitere therapeutische Möglichkeiten mit Ihnen abgeklärt werden.
Wie wird reines Schnarchen behandelt?
Nicht-operative Behandlungsmöglichkeiten:
- Reduktion des Körpergewichts
- Vermeidung von Alkohol
- Nikotinkarenz und Einhaltung regelmäßiger Schlafzeiten.
Apparative Behandlungsmöglichkeiten:
- Unterkieferschienen können durch Vorverlagerung des Unterkiefers ein Zurückfallen der Zunge im Schlaf verhindern.
Operative Behandlungsmöglichkeiten:
- Verkleinerung der Nasenschwellkörper, ggf. Korrektur der Nasenscheidewand.
- Ggf. minimalinvasive Eingriffe an Zäpfchen, Gaumenbögen und Gaumenmandeln.